Song of the Year: 1989
Feb. 14th, 2023 by muelrich
Ein Jahrzehnt neigt sich dem Ende zu. Ein Jahrzehnt, welches ich immer als das „problematische“ bezeichne. Weil in der Wahrnehmung da soviel Musik „in“ war, die ich ziemlich shice finde …
Daher mal eine Exkursion zu meiner musiklaischen Sozialisierung:
In den frühen 70ern entstanden zahlreiche Spielarten der Rockmusik: Hard Rock, Blues Rock, Southern Rock, Folk Rock, Progressive Rock, Jazz-Rock. Und wenn ich meinen Musikgeschmack so über die Jahre verfolge, hallt diese Prägung bis heute nach. Fast (!) alles, was ich bis heute höre, entstammt Stilrichtungen, die damals „erfunden“ wurden. Und fast (!) alles, was später entstand, mag ich so gut wie gar nicht: Punk, New Wave, Synth Pop, Brit Pop, Grunge ….. alles nahezu vollständig an mir vorbeigegangen. Anders ausgedrückt: als ziemlich kopflastig denkender Musikfan müssen mich an Musik irgendwelche Ingredienzien fesseln, damit ich Musik gut finde. Und wer Zappa, Mahavishnu Orchestra und King Crimson (um nur mal drei „anspruchsvolle“ Vertreter zu nennen) geil findet, der kann mit „langweiligem“ 3-Akkord-Geschrammel halt nix anfangen …..
Und daher verwundert es nicht, wenn auch die Platten 1989 aus den o.g. Spielarten stammen:
Hard Rock, AOR, u.ä.:
Aerosmith – Pump
Bad English – Bad English
Bonham – The disregard of Timekeeping
Randy Coven – Funk me tender
Giant – Last of the Runaways (mit Dann Huff, was für ein geiler Gitarrist !)
King’s X – Gretchen goes to Nebraska
Kim Mitchell – Rockland
Mr. Big – Mr. Big (was für eine Supergruppe … und der Schmusehit führt auf die falsche Fährte. Die rocken ab wie Sau)
Allanah Myles – A.M.
Blues Saraceno – Never look back (sehr geiler Gitarrist !)
Joe Satriani – Flying in a blue Dream
Steve Stevens – Atomic Playboy (der Billy Idol Gitarrist auf Solopfaden)
Whitesnake – Slip of the Tongue
Jazz-Rock, Fusion ….:
John Patitucci – On the Corner
Steps Ahead – N.Y.C.
UZEB – Club
Pop…:
Tears for Fears – The Seeds of Love (sehr geiles Album)
Gloria Estefan – Cuts both Ways
Richard Marx – Repeat Offender
Album des Jahres jedoch ist eine Band, die ich – auch vorher nie was von gehört – im Bonn Center live gesehen habe, sofort Fan war und das ist bis heute so geblieben: Blowbeat – Blowbeat
Song des Jahres jedoch ist mein „Einstieg“ in die italienische Sprache, da mein damaliger Gitarrenkumpel „Migro“ jahrelang in Italien gelebt hat und mir diese Platte näherbrachte, die iho auch das Meisterwerk dieses Künstlers ist: „Oro, Incenso e Birra“
Und der Titel war einer der ersten Sätze, die ich italienisch konnte:
il mare impetuoso al tramonto salì sulla luna e dietro una tendina die stelle …..
Und nicht zu vergessen: zu der Zeit hatte der Künstler einen musical director von Extraklasse: Corrado Rustici (vorher bei Nova)
Zucchero – Il Mare Impetuoso
Die Liste:
1967 – Procol Harum – A Whiter Shade Of Pale
1968 – Barry Ryan – Eloise
1969 – King Crimson – Epitaph
1970 – Deep Purple – Black Night
1971 – Yes – Roundabout
1972 – Rory Gallagher – Messin‘ with the Kid
1973 – Manfred Mann’s Earth Band – Father of Day, Father of Night
1974 – Camel – Lady Fantasy
1975 – Magma – Hhai
1976 – Les Dudek – It can do
1977 – Dickey Betts – Bougainvillea
1978 – Dixie Dregs – Night meets Light
1979 – 38 Special – Rockin‘ into the night
1980 – Rush – Free Will
1981 – Triumph – Fight the good Fight
1982 – Pekka Pohjola – Urban Caravan
1983 – Yes – Changes
1984 – Dalbello – Gonna get close to you
1985 – Steve Morse – Distant Star
1986 – Eric Johnson – Trail of Tears/Bristol Shore
1987 – The Hooters – Johnny B
1988 – Toto – Pamela
1989 – Zucchero – Il Mare Impetuoso