Die Dan Ar Braz Werkschau – Teil 3: 1991 – 1993
Apr 3rd, 2017 by muelrich
1991: Borders of Salt
In der Besetzung Dan Ar Braz – akustische und elektrische Gitarren, Gesang / Martin Allcock – Keyboards, Bass / Patrick Molard – irische und schottische Dudelsäcke eingespielt beginnt diese Platte direkt mit einer der großen Hymnen, dem Titelsong. Mit einer traditionellen Melodie und einem Text von Dan Ar Braz fängt diese Nummer ruhig zur Begleitungder Akustikgitarre an. Nach einiger Zeit Gesang beginnt dann der Dudelsack die Melodie zu spielen. Gänsehaut pur. Magie der Bretagne inklusive. Die ganze Platte ist weitgehend ruhige Songwritermusik, geprägt von Akustikgitarrenbegleitung, Keyboarduntermalung und wenigen solistischen Ergänzungen durch Dudelsack oder E-Gitarre zum Gesang. Insgesamt ist das wunderschöne Musik.
1993 – Theme for the green lands
Im Vergleich zum Vorgänger ist hier noch ein Drummer dabei. Dafür fehlt der Gesang. Die gesamte Platte ist geprägt von der Zwiesprache zwischen Dudelsack und E-Gitarre, wobei hier, wie bei kaum einer anderen Platte Dan Ar Braz die Gitarrenphrasierungen so angelegt sind, dass die Hüllkurve sich der des Dudelsackes anpasst. Gleich das Titelstück ist Highlight. Es beginnt recht ruhig mit Akustischer Gitarre. Dann steigt der Dudelsack mit der elegischen Melodie ein. Nach einer Strophe steigt dann gleichzeitig mit dem Schalgzeug die E-Gitarre ein. Obwohl alles getragen bleibt, wird eine wunderbare Dynamik aufgebaut. Die Titelstücke dieser beiden CDs werden wir im nächsten Teil der Werkschau übrigens wiederfinden. Auch der nächste Song folgt einem ähnlichen Dynmikaufbau: die Akustikgitarre stellt das harmonische Gerüst vor. Dann wird eine Melodie eingeführt, diesmal vom Bass. Bevor dann wieder die Zwiesprache von Pipes und Gitarre beginnt. Das nächste, recht kurze Stück beginnt als Dudelsacksolo und entwickelt sich zu einem Duo mit E-Gitarre, die in der zweiten Hälfte die Dudelsackmelodie doppelt. Track 4, Farewell Bob Brown ist uns schon auf der 1978er Platte begegnet, hier arrangiert für die Besetzung dieser Platte. Genau wie Track 6 Mort et immersion de Malguen, der uns schon auf dem Erstling begegnete. Arpeggios von Klavier und Bass beginnen und dann kommt die wieder einmal elegische Dudelsackmelodie. Track 8 The Piper’s glade stammt vom 79er Album, während Track 9 vom Zweitwerk und Track 10 L’appel du sage wieder vom Erstling stammt, genau so wie der Schlusstrack (Nr. 12) Duar nevez. Hier wird also viel bekanntes Material geboten, aber immer arrangiert in der ausschließlich auf dieser Platte existierenden Besetzung. Für mich ganz klar eines der Highlights im Werk dieses bretonischen Musikers.