Die CD des Monats (2017.03): Espoo Big Band – Yesterday’s Games
Mrz 30th, 2017 by muelrich
Ist Spotify nun Fluch oder Segen. Ich habe schon wieder den ganzen monat vorwiegend irgendwelchen alten Kram entdeckt. Man muss ja mal die Lücken in den Sammlungen schließen. Oder? Denn dabei bleibt wenig Zeit für neues …. Ich muss da mal drüber nachdenken.
1. Espoo Big Band – Yesterday’s Games
Das ist auch eine Platte von 1986 … Die Espoo Big Band (und Pekka Pohjola am Bass) spielen diesen Songzyklus aus der Feder eines meiner allerliebsten Musiker/Komponisten. Kannte ich vorher noch nicht und ist großartig. Auch in dieser Besetzunge sind die typischen Melodieführungen und Harmoniewechsel des Pekka Pohjolas erkennbar. (siehe auch weiter unten)
2. AKKU Quintet – Aeon
Das ist Minimal Jazz, der ein bisschen an Nik Bärtsch erinnert. Ich mag das.
3. Gray Matters (Schnella & Mau) – Live in Concert
Die Stimmen in meinem Kopf ….. auf der einen Seite ist es natürlich live nicht reproduzierbar, welche z.T. sehr sophisticated Arrangements in den Studioversionen für Verzückung sorgen. Andererseits ist es gleichzeitig eine Freude, zu hören, dass auch solch filigran ausgeklügelten Sachen wie Miracles out of nowhere in der reduzierten Live-Besetzung immer noch funktionieren.
Und dann – das ist mir eigen und ich kann da nichts gegen machen – habe ich weitgehend eine Abneigung gegen Musik mit Getrommel aber ohne Bass. Es gibt zahlreiche Beispiele, wo ich gedanklich immer Krätze kriege, wenn der Bass fehlt …. Und dann kommen die hier mit 2 Stimmen, 1-2 Gitarren und 2 Perkussionisten …. WO ist der Bass? Gleichzeitig muss man der Aufnahme jedoch attestieren, dass die tiefen Frequenzen im Klangbild keineswegs fehlen, weil Martins Akustikgitarre mit einem großartigen Frequenzspektrum daherkommt. Und insgesamt sage ich daher: Daumen hoch !
Da ich diesem Monat nicht nur eine Pohjola-Woche, sondern auch eine Dan Ar Braz Woche hatte, habe ich mir die ersten drei Werke mal auf CD gegönnt. Die hatte ich bisher nur auf Platte. (vgl. hierzu die Dan Ar Braz Werkschau, Teil 1).
Jede Menge alter Kram von Grateful Dead, Glenn Hughes, Steve Khan, Moody Blues und und und …. sollen hier nicht weiter interessieren.
Für Freunde des italienischen Progs gab es auch gleich mehrfach neues Ohrenfutter: Il Paradiso degli Orchi – Il Corponauto, Ingrannagi della Valle – Warm spaced Blue und La Bocca della Verità – Avenoth sind alle hörenswert und bieten genug zum entdecken jenseits der Malen-nach-Zahlen-RetroProg-Formel. Für detailliertere Infos zu diesen Werken möchte ich auf Einzelbesprechungen auf www.babyblaue-seiten.de verweisen
Nova Collective – The further Side ist InstrumentalProg mit hohem Frickelfaktor. Mir derzeit zu hoch und mir fehlen die hooklines.
Pekka Pohjola – Harakku Bialoipokku von 1974 vervollständigt meine Pohjola-Sammlung, ist aber gewiss nicht seine stärkste Platte.
The Group – The Group war 1978 ein Nebenprojekt von Pohjola und gefällt mir ausgesprochen gut.
Denez Prigent – Irvi und Sarac’H ist sehr stimmungsvolle bretonische Musik. Kannte ich vorher gar nicht.
Max Schultz – plays Coltrane ist auch schon von 2007. Coltrane, interpretiert von einem Jazz-Gitarristen Hat was. Auch wenn es konventioneller erfolgt als die jüngst besprochene CD vom KAMA Quartet.
Tedeschi Trucks Band – Live at the Fox Oakland habe ich einmal gehört. Das ist nicht die Nachfolgeband der Allman Brothers. Irgendwie gefällt mir das nicht.
Pat Travers – Live at Rockpalast 76 ist ein historisches Livedokument seiner Trio-Band. Etliche der Songs erklingen imho in der Twin-Gitarrenversion mit Travers/Thrall noch besser.