Rock History: 1978
Feb 6th, 2017 by muelrich
Wieder mal das “goldene” Jahrzehnt. Und auch das hier ein Jahr mit unsterblichen Klassikern !
Bill Bruford – Feels good to me
Allan Holdsworth (g), Jeff Berlin (b), Dave Stewart (dr) und die unglaubliche Anette Peacock (voc). Das hier ist noch Jazz Rock und keine (Smooth-)Fusion. Die ersten vier Brudfors-CDs gehören eh in jeden Haushalt.
Chic – C’est chic
Disco-Mucke war klar doof. Aber was dieses Team (insbesondere Nile Rogers an der funky-Gitarre) an stilbildender Musik geschaffen hat (ich denke da auch an We are family von Sister Sledge), das war schon “Tank”-Mucke erster Klasse.
Dixie Dregs – What if
Die Band um Steve Morse vereinte Jazz-Rock ala Mahavishnu mit progressiven Anklängen sowie Klassik und sogar Country. Auf dieser LP sind einige unsterbliche Klassiker wie Odyssey, Night meets light, Take it off the top, Ice cakes oder What if. Top10 Album !
Peter Green – In the Skies
Nach Fleetwood Mac ein Solowerk. Durchaus durchwachsen in der Gesamtqualität, aber einige sehr tolle Nummern (z.B. Slabo days) drauf.
Nina Hagen Band – Nina Hagen Band
White punks on dope auf deutsch. Aber bis auf die rotzige Attitüde ist das hier alles andere als Punk. Die Band (später Spliff) ist technisch versiert undstilistisch breit aufgestellt. Und was Nina Hagen auf der CD phrasiert und moduliert, istschlicht einzigartig. Gehört auch in jeden Haushalt.
Dale Jacobs – Cobra
Nicht erst die 80er brachten (smooth-)Fusion hervor. Das ging hier schon los. Aber bevor diese Musikrichtung mit Fahrstuhlmusik a la Kenny G. assoziiert wurde, gab es für den jazz-funk-pop affinen Hörer durchaus Qualitätsware, hier ein eher unbekannterer Musiker. Höre ich heute immer noch gerne !
Neil Larson – Jungle Fever
Und wieder Latin-Fusion. Aber da ist mit Sudden Samba ein Titel drauf, den ich bis heute immer wieder im Repertoire meiner Latin-Jazz-Rock-Projekte habe.
Pat Metheny – Pat Metheny
Ein Gitarrist betritt als Solist/Bandleader die Szene, an dem sich viele reiben und der gewiss eine einzigartige und somit immer erkennbar Stimme gefunden hat. Ich mag das meiste von ihm. Und hier begann es.
Mother’s Finest – Another Mother Further
Ist das Funk Rock? Oder gehört das in die Sparte Crossover ( wie Living Colour)? Egal, war auf jeder Freitagsdisco in unserer Stadt der Tanzflächenfüller.
Alphonse Mouzon – In search of a dream
Auf der Schnittstelle zwischen (klassischem) Jazz-Rock und (Smooth-)Fusion gibt es von A.M. einige Werke mit sehr Mahavishnu-orientierten Sachen drauf.
The Outlaws – Bring em back alive
Von allen Southern-Rock Bands, die ich so gehört habe, sicherlich die, die am nächsten an Country ist. Dennoch mit der Drei-Gitarren-Armada live ein rockiges Feuerwerk mit ausufernden Soli abgeliefert hat. Daher ist das hier ein Klassiker und auch alles, was man von dieser Band braucht.
Police – Outlandos d’amour
Eine der wenigen Bands mit eher new-wavigem Ursprung, die jedoch so eingenständigen Sound bei individueller Klasse der Musiker “entworfen” hat, dass die fünf regulären Police-Alben alle in diese Liste gehören.
Steve Reich – Music for 18 musicians
Ich glaube, dieses Werk ist gar nicht mal in diesem Jahr entstanden und diese LP-Version ist gewiss nicht meine Referenz. Aber es ist die erste Berührung mit diesem Stück, welches ich zu den größten Werken überhaupt zählen möchte. Auflegen, sich hinlegen und wegdriften ……
Lee Ritenour – The Captain’s Journey
Dieser Gitarrist, der auch zur angesagtesten L.A.-Studioszene (wie Larry Carlton oder der pre-Toto Steve Lukather) gehört(e), hat in den frühen Werken durchaus noch Jazz Rock gemacht, bevor es dann eher smoother wurde.
Saga – Saga
Der Beginn eines ganz neues Sounds in der Progressive Welt. Und einige Klassiker (wie z.B. Humble Stance) sind schon auf dem Erstling.
Styx – Pieces of eight
Bevor diese Band kommerzielle Schnulzen verbrochen hat, hat die durchaus guten AOR mit sogar ganz leicht proggigen Anklängen fabriziert.
Toto – I
Auch wenn hier mit Hold the Line einer der drei totgedudelsten Toto-Songs überhaupt drauf ist, ist das der Beginn der imho größten AOR-Band überhaupt. Und wenn Girl Goodbye mit seinem Bombast nicht proggige Anklänge hat, weiß ich auch nicht mehr weiter …
U.K. – U.K.
Eine neue Prog-Supergroup betrifft mit einem Urknall die Szene. Die ehemalige King-Crimson-Rhythmusgruppe (Wetton, Bruford) zusammen mit Eddie Jobson (keyb, vio) und Allan Holdsworth (g). Und mit was für einem Überalbum. Das ist Prog und JazzRock. Das ist Weltklasse. Jeder einzelne Song. Jede einzelne Note.
Van Halen – 1
Ich war als Gitarrist nie auf dem Trip, Van Halen als Vorbild zu haben oder seine Sachen nachzuspielen uzu versuchen. Dennoch eine essenzielle Band fürs Genre und sehr häufig gehört.
Gino Vannelli – Brother to Brother
Ist das noch Pop? Ist das Jazz-Rock mit Gesang? Auf jeden Fall ist das Titelstück ein grandioses und einzigartiges Stück Musik. Das groovtwie Hölle, das ist klasse arrangiert, da sind breaks drin vom feinsten …. ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr raus.
Vitesse – Out in the Country
Holländische 2-Gitarrenband mit schönen Songs, feinem Groove und feiner Gitarrenarbeit. Mein einziges Album dieser Band. Aber ein für mich (als Gitarrist) wichtiges.
Eberhard Weber – Silent feet
Ein Jazz-Quartett mit sax, p, b, dr gehört normalerweise nicht zu meinen favorisierten Besetzungen. Wenn jedoch der einzigartige Stil Eberhard Webers am elektrifizierten 5-string-Kontrabass zusammentrifft auf das lyrische Sopransaxophon von Charlie Mariamo, dann kommt da was ganz besonderes bei raus.