CD des Monats (2016.11): Native Construct – Quiet World
Nov 27th, 2016 by muelrich
Ist es ein Zeichen dafür, dass diesen Monat nicht viel bemerkenswertes reingekommen ist? Oder zuviel und nichts davon wirklich intensive gehört wurde? Weil die CD des Monats habe ich schon seit 12.2015, aber die ist komplett durchgerutscht und erst jetzt wieder rausgekramt worden und richtig häufig gelaufen.
1. Native Construct – Quiet World
Ich möchte an dieser Stelle mal auf die www.babyblaue-seiten.de verweisen. Dort wurde diese CD auch ausführlich besprochen. Was diese jungen Burschen da an ProgMetal (gewürzt durch einige andere eklektische Zutaten) abliefern, ist schon sehr bemerkenswert. Hoher Frickenfaktor. Und was die allein im ersten Track an Ideen unterbringen, reicht bei anderen für ne ganze CD. Sollte aber bewusst und nicht nebenbei gehört werden. Dann kann einen das leicht überfordern.
2. Alin Coen Band – Alles was ich hab – Live
Ich habe diese Sängerin ja bereit vor einiger Zeit live gesehen und war sehr begeistert. Insbesondere von den außergewöhnlichen Arrangements der Band haben es mir angetan und machen den besonderen Reiz aus. Jetzt live auch auf CD. Ich freu mich.
Patricia Kaas – Patricia Kaas
Ich liebe diese Sängerin seit Jahren. Also, ähm, ihre Musik. Und nach vielen Jahren des Wartens (dazwischen gab es einige Cover-Projekte, die mich nicht interessiert haben) gibt es nun wieder eine neue CD mit eigener Musik und die ist gewohnt klasse.
Obwohl ich dachte, diesen Monta war nicht viel, war es doch viel. Bloß, dass wenig wirklich nachhaltig hängengeblieben ist.
An Endless Sporadic – Magic Machine ist abgefahrene eklektische Mucke, bei der der erste (und einzige) Hördurchgang nicht für ein abschließendes Statement reicht.
Blind Ego – Liquid hab ich auch nur einmal gehört. Mit RPWL kann ich nicht so besonders viel anfangen und hier stört mich insbesondere der Metal-Sänger. Auch wenn ich der Presse das Konzept mit den mehreren Sängern gelobt wird, hätte ich mir hier bei Beschränkung auf den Sänger von Subsignal mehr Konsistenz gewünscht. Aber dann hätte ich vermutlich auch ne Subsignal CD hören können …
Ob nach der Trennung von Triumph noch irgendwas von Herrn Emmett musikalisch relevant war, muss jeder Hörer für sich beantworten. Jedenfalls fand ich das Projekt Airtime – Liberty Manifesto von 2007 ziemlich gelungen. Die neue CD ist ok. Kann man hören. Essenziell ist das gewiss nicht.
Free Human Zoo – Freedom Now! ist eine französische Band, bei der der Chef der Drummer ist. Kommt bekannt vor? Naja, Vergleiche mit Magma treffen nur ganz marginal zu. Ebenso Vergleiche mit Gong. Höchsten noch mit Pierre Moerlen’s Gong. Das hier ist Jazz-Rock mit hohem Improvisationsanteil, viel Gebläse und immer wieder Gitarrensoli, die an Zappa erinnern. Abgefahrener Shice. Geil.
Für Glenn Hughes – Resonate gilt das gleiche, wie bei Rik Emmett. Solide, aber nicht essenziell. Dazu muss ich aber anmerken, dass meine Lieblings-Hughes seit eh und je die Feel ist, weil es da viel souliger (Stevie Wonder lässt grüßen) klingt, als auf allen folgenden CDs (auch wenn die Produktion recht mittelmäßig ist).
Izz – AMpersand Vol. 2 ist wieder eine Sammlung von Outtakes wie Vol. 1. Ja, Izz ist toll. Die Trademarks, für die ich diese Band liebe, sind auch vorhanden. Dennoch sind mir einige andere Alben als Gesamtwerk viel lieber.
Eric Johnson – EJ ist ein Akustikalbum meines ehemaligen Lieblingsgitarristen. Und ja, das ist schön. Dennoch: Eric Johnson, dass IST der Trademarksound mit Legato-Gitarren. Fehlt hier. Also: ein nettes Akustikalbum ohne EJ drin.
Markus King – The Marcus King Band ist das von Warren Haynes produzierte Zweitwerk dieses jungen und begnadeten Gitarristen. Die Band ist inzwischen zum Sextett erweitert worden (zwei Bläser). Irgendwie gefällt mir der Erstling besser. Das ist auf der einen Seite etwas ungeschliffener und roher. Auf der anderen Seite finde ich, dass die neue CD in weiten Teilen einen ziemlich intransparenten Sound hat. Und sowas mag ich nicht.
Travis Larson – Annica ist ein Gitarrist, den ich erst dieses Jahr entdeckt habe. Instrumentale Gitarrenmucke irgendwo zwischen Vai. atrinai, Johnson und anderen Virtuosen. Ohne jetzt nur auf Virtuosität und Gefrickel zu setzen. Die Live-CD Shift happens habe ich dieses Jahr häufiger gehört.
Aynsley Lister – Eyes wide open wird den Fan nicht enttäuschen. Punkt.
Meller Golyzniak Duda – Breaking Habits ist ein neues Projekt unter Mitwirkung von Marius Duda. Nein, Riverside ist da nicht drin. Das ist roherer Trio-Rock. Sehr geil die mehrfach vorkommenden Stellen, wo über einen Ein-Akkord-Groove ein Slidegitarrensolo läuft. Bei Silde sollte man jetzt aber nicht an Derek Trucks denken. Das hier ist elegischer. Sehr stimmungsvoll. Werde ich mir häufiger reinziehen.
Riverside – Eye of the Soundscape ist nur was für Fans der Ambient-Seite dieser Band. Das, was Riverside für mich einzigartig macht, fehlt hier. Wer Tangerine Dream (was ich tue), mag das hier goutieren (was ich nicht tue).
Stick Men – Prog Noir wird gewiss in einschlägigen Kreisen dieses Jahr sehr weit oben gehandelt. Da ich sehr wenig mit den 90er Crimson anfangen kann, hat mich dieses Album beim ersten Hören auch nicht erreicht. …
Sting – 57th & 9th macht wieder Rock. Ok. Schön. Weiter im Text …
Den Multiinstrumentalisten Dean Watson kannte ich nicht. Solche Geheimtipps gibt es immer in der progrock-dt community. Zwischen 2010 und 2014 sind drei Alben erschienen, die allerfinstes JazzRock-Gefrickel mit tollen Keyboards und ebenso virtuosen Gitarren enthalten. Die Fantasizer! von 2014 wird es dieses Jahr in die Top15 Liste schaffen. Geiler Shice !
war doch verdammt viel ….. viel Spaß beim Entdecken und schöne Atzventzkrantzkertzen *lol*
Und ab jetzt bin ich schon dabei, die Top-15 Liste für 2016 aufzustellen.