CD des Monats (2016.07): Philophobia – New Horizons
Jul 29th, 2016 by muelrich
1. Philophobia – New Horizons
Ich höre normalerweise so gut wie keinen Heavy Metal. Bin da somit auch kein Spezialist. Und wenn mein Freund Oli Zangl jetzt sagt, er hätte nach vielen Jahren endlich mal wieder ein Heavy Metal Album gemacht, dann wäre ich spontan nicht darauf gekommen, dieses hier mal zu besprechen. Aber: ich bin mir beim Ergebnis gar nicht so sicher, ob diese Schublade überhaupt so passend ist. Vielleicht ist da ja auch ein Schuss AOR/Stadion Rock drin? Vielleicht gefällt dieses Album ja dem Night Ranger Fan eher als dem von Iron Maiden ?
Ist auch wurscht, es ist nämlich einfach sehr sehr gute Musik drauf. Mehrmaliges Hören bringt folgendes zu Tage: 1. ist es schön, dass man immer wieder neue Details entdeckt (da hat der Oli auch mächtig viel Herzblut reingesteckt !), 2. entwickeln sich einige Tracks zu Ohrwürmern und 3. sollte man die CD ganz durchhören, weil die ersten drei Tracks (imho) nicht die stärksten der CD sind. Kaufempfehlung !
2. Jacob Collier – In my House
Schon die vielen youtube Videos, wo Jacob Collier entweder a cappella songs umarrangiert oder aber alle Instrumente selber spielt, zeugt von der Genialität dieses noch sehr jungen Musikers. War also nur eine Frage der Zeit, wann der entdeckt und produziert würde. Nach einmaligen Hören erinnert mich viel an die genialen Songs from the key of live von Stevie Wonder. Allerdings ist es mein Spontanempfinden, dass vieles an dieser CD hier auch etwas überambitioniert ist. Das ist an vielen Stellen einfach ein Tuck zu viel. Falls das verständlich ausgedrückt ist. Es ist großartig. Zur Genialität fehlen noch ein paar Jahre Erfahrung.
3. Scorpion Child – Acid Roulette
Robert Plant ist für mich ja DER Rocksänger überhaupt. Von daher ist alles, was auch nur annähernd so klingt, schon mal hörenswert. Und diese CD ist für mich aktuell das beste, was die Sparte Retro Rock zu bieten hat.
Thema Retro Rock: Pristine – Reboot finde ich gut, Wucan – Sow the Wind schlagen die Brücke von RetroRock zu KrautRock, Wolvespirit – Free und Palace of the King – White bird, burn the sky habe ich auch diesen Monat gehört und für gut befunden.
Anderson / Stolt – Invention of Knowledge
Wenn zwei so wichtige Musiker des Progressive Rock gemeinsame Sache machen, dann ist die Erwartungshaltung riesengroß. Tja, jetzt habe ich das Album zweimal gehört und festgestellt, dass man fast 15 Minuten auf das erste Gitarrensolo warten muss. Anders ausgedrückt, beim Hören dachte ich sehr häufig: warum singt der Anderson denn so viel? *grins* Entdeckt es selber und bldet Euch ein eigenes Urteil
Ayreon – The Theatre Equation
The Human Equation besitze ich nicht. Daher kann ich zur Studioversion nichts sagen. Als DVD ist das eine interessante Gechichte, die man sich sicherlich mehrmals geben muss, um die Story und die einzelnen Charaktere zu checken. Musiklaisch hat mich Herr Lucassen noch nie wirklich vom Hocker gerissen. Das ist hier auch nicht anders.
Jeff beck – Loud Hailer
Einmal gehört. Ohne Wertung. Becks Gitarrengewimmer geht mir zunehmend auf den Senkel.
Radiohead – A Moon shaped Pool
Ich bin kein Kenner dieser Band, habe außer OK Computer auch nix und bin somit gewiss kein FanBoy. Was ich hier höre gefällt mir.
Ricinn – Lian
Metal-Prog-Oper-Chormusik-Melange der anderen Art. Weiß ich selber noch nicht, was ich davon halten soll. Ist was für die “Über-den”Tellerrand-Gucker/Hörer”.
Siggi Schwarz – Heart & Soul
Wenn man sich zwei wirklich tolle Sänger/Innen wie Andreas Kümmert und Jessy Martens sowie einen klasse Gitarristen wie Geoff Whitehorn ins Boot holt und eine durchaus attraktive Setlist von Coversongs beackert, könnte das richtig geil werden. Warum diese Produktion trotzdem über weite Stellen blutleer klingt, kann ich mir auch nicht erklären. Vllt sind es die (langweiligen) Arrangements, ick weeß et niche ….
Steven Tyler – We’re all somebody from somewhere
Der Sänger von Aerosmith veröffentlicht ein Soloalbum und das klingt über weite Strecken nach Country Rock. Passt erstaunlich gut zusammen und auch in dem Genre ist Tyler als Sänger einfach ne Bank.
Unitopia – The Garden
Meine letzte CD des Monats (Southern Empire) ist ja quasi die Nachfolgeband von Unitopia. Also konnte ich nicht widerstehen, mir von denen auch ein Album zu besorgen. Und dann auch noch eine DoppelCD. Folglich ist da soviel Material drauf, dass ich das auch erst zweimal gehört habe. Gut, ohne mich jetzt spontan so zu flashen wie Southern Empire.
Und obwohl ich dachte, diesen Monat wäre ja kaum was passiert, ist es doch wieder recht viel Zeugs zum entdecken geworden. Viel Spaß mit dem neuen Ohrenfutter.