CD des Monats (2015.11): Barock Project – Skyline
Nov 30th, 2015 by muelrich
Hallo Freunde der gepflegten Rockmusik. Diesen Monat hab ich wohl zeimlich viel Musik gehört, daher wird es recht lang. Und es war auch verdammt schwer, der “Sieg” fiel sehr, sehr knapp aus.
Die Band Barock Project hab ich vor einiger Zeit im i-net-Radio erstmalig gehört und mir nun mal die aktuelle CD besorgt. Und da ist alles enthalten, was der Prog-Freund so mag: Tolle Arrangements, tolle Melodien, viel Abwechslung und viel Gefrickel. Einfach mal reinhören. An dieser CD stimmt wirklich alles.
Jane Getter Premonition – On landet nur ganz knapp dahinter auf Platz 2. Diese Mischung aus proggigem Jazz-Rock ist ebenfalls total der Hammer. Mit Adam Holzman, Bryan Beller und Chad Wackerman ist eine Spitzenbesetzung an Bord. Und wenn dann Anklänge an Mahavishnu auftauchen, hat man mich eh gewonnen. Sicherlich etwas sperrige Muscke mit hohem Frickelfaktor, aber GEIL !
Aus der Prog-Ecke:
Abstrakt – Limbosis wurden beschrieben als härtere Riverside. Da ist was dran, allerdings kann mich der Gesang nicht wirklich vom Hocker reißen. Daher gut, aber nicht überragend.
Flying Colors – Second Flight Live gewinnt, weil auf DVD auch die Stücke der zweiten Studio-CD zünden. Ich bleibe allerdings dabei: die bessere CD war die erste, weil da fast ausnahmslos Ohrwürmer drauf sind.
Subsignal – The Beacons of somewhere sometime ist tolle Musik in der Schnittmenge von melodiösem Rock und Progressive. Meine LieblingsCD dieser Band bleibt die Touchstones.
Toxic Smile – Farewell. Ich brauche Melodien mit Wiedererkennswert. Hooklines. Erkennbare Songstrukturen. Das wird bei Longtracks alles schwierig. Und ganz schwierig bei einer CD, die nur einen einzigen track mit 42 min. hat. Natürlich ist das eine tolle CD. Aber wenn ich bei Minute 10 nicht mehr weiß, was bei 5 passiert ist und das alle 5 Minuten so weitergeht, dann hat das bei mir keine Chance auf den Monatssieg. (mal am Rande: auch die ganz langen very-long-tracks von den Flower Kings oder Transatlantic haben bei mir nicht wirklich ne Chance.)
Und der “Nicht”-Prog in alphabetischer Reihenfolge:
Adele – 25. Sicherlich im Popbereich eine wohltuende Ausnahme von all den austauschbaren Hüpfdohlen … aber ich mag schlicht und einfach die Stimme nicht. Fertig, Weiter ….
Arnalds & Ott – The Chopin Project betten Pianomusik von F. Chopin in Eigenkompositionen ein. Wobei mir letztere mit ihrem minimal touch sogar noch besser gefallen. Tolle Musik. Sehr ruhig und entspannend.
Richie Arndt – Mississippi. Ich liebe ja die Train Storiesals DoCD mit einer CD Musik und einer als Hörbuch. Das hat der Richie jetzt mit seiner Mississippi-Reise gemacht. Eine CD mit themanbezogener Musik und 2 CDs Reisebericht. Die CD ist auch recht abwechselnungsreich gehalten, tlw. mit Rock- und tlw. mit Jazz-Besetzung. Ich mag nur den Großteil der Songs nicht. Sorry, Richie. Dein Meisterwerk bleibt die CD vom letzten Jahr.
Billy Gibbons – Perfectamundo. ZZ Top, da denke ich an die früheren Platten wie Tres Hombres, Tejas, Degüello, Fandango und somit an die Setliste ihres legendären Rockpalast-Auftrittes. Was danach kam, hat mich nicht mehr so gnadenlos geflasht, obwohl es kommerziell erfolgreicher war. Und irgendwann hab ich die total vom Schirm runter gehabt. Und so höre ich 5 tracks der BG-Soloplatte … und schalte im player weiter …
Jimmy Herring – Subject to change without notice. Das ist ein toller Gitarrist, stilistisch sehr vielseitig unterwegs. Tolle CD.
Eberhard Weber – Hommage. Es ist ein wirklich geniales Konzept, Weber-Musik live zu spielen und dabei Samples seines Spiel zu integrieren, da dieser fantastische und einzigartige Bassist seit seinem Schlaganfall ja nicht mehr spielen kann. Das hört sich auch weitgehend schön an. Allerdings ist die von Pat Metheny aus Weber-Solosequenzen “drumherum” komponierte Hommage bei mir auch nach mehrmaligem Hören Stückwerk geblieben. Und somit ist das zentrale 30-minütige Titelstück dieser CD auch das schwächste. Schade. Da höre ich viel lieber Eberhard Weber – Endless Days, die ich ebenfalls neu reinbekommen habe, da die bei jpc für kleines Geld im Angebot war und in der klassischen Weber-Quartett Besetzung gewohnt tolle Musik bietet.
Leslie West – Soundcheck Leslie West = Mountain. Geile Band, frühe 70ger, Climbing und Nantucket Sleighride ind Top-Alben. Das ist lange her und was da 2015 produziert wurde, wird bei mir auch wahrscheinlich nicht nochmal laufen. Die Coverversionen zünden nicht. Der gesang gefällt mir nicht, das Gitarrespiel auch nicht ….
Zervas & Pepper – Abstract Heart. Wie in der CD-Kritik zu lesen war, klingt das hier sehr nach gepflegtem Westcoast und CSN oder Little River Band Anklänge sind schon sehr deutlich. Insbesondere wenn die männlichen Vocals führen, ähnelt das vom timbre sehr David Crosby. Und das mag ich. Musik, die den Sommer in dieses trübe Wetter bringt. Fein gemacht.
Und das wird es weitgehend in 2015 gewesen sein. Jetzt konzentriere ich mich auf dem Jahres-Poll, sprich die TOP-15 aus 2015.