CD des Monats (2012.10): Änglagard – Viljans Öga
Okt. 29th, 2012 by muelrich
Hallo Freunde des gepflegten Sounds …. nach der Sommerpause quillt mein Player jetzt über. Vieles davon muss ich sicherlich erst nächsten Monat auflisten. Ich muss den Kram ja auch überhaupt erst mal hören …. *lach*
Änglagard – Viljans Öga passt sehr gut in meine musikalische Grundstimmung des Jahres 2012. Melodiöse Melancholie gewinnt eindeutig gegen verkopfte Frickelei. Diese Band hat ja nach vielen Jahren überhaupt mal wieder was veröffentlicht und der heftige Einsatz des Mellotrons erinnert schon an die frühen King Crimson. Jedenfalls gewaltige Musik, die sich einem auch erst nach häufigem Hören ganz erschließen wird. Vier Longtracks über 10 Minuten und das ganze auch noch ohne Gesang. Wahnsinnsalbum.
Für Freunde von Gov’t Mule – insbesondere der ersten Besetzung im Trio mit dem grandiosen Allan Woody am Bass – ist Gov’t Mule – The Georgia Bootleg Pflichtkauf. Drei Konzerte aus dem Jahr 1996, auf 6 CDs verteilt.
Dann hab ich mir was altes als CD gegönnt, weil ich das seit Jahren eines der 10 geilsten Livealben überhaupt finde: Karthago – Live at the Roxy 76. Diese Band hat gegroovt wie Sau !
3 der 6 Musiker der Band L’arc Six (sax, cello, perc) haben als Trio iNK – iS iT iNK? herausgebracht. Empfehlung für alle, die in der Schnittmenge worldmusic und Jazz auf Entdeckungssuche sind.
Und dann muss ich – ganz subjektiv – auch mal ablästern. Joanne Shaw Taylor – Almost Always Never ist für mich die Enttäuschung des Monats. War das Erstlingswerk noch ein Dauerbrenner in meinem Player, so ist diese – inzwischen dritte – CD vom Arrangement und vom Sound her total untransparent. Ich mag das nicht, wenn man die einzelnen Instrumente nicht absolut feingliedrig akustisch trennen kann und das, was da aus den Boxen plärrt, so ne undiffenrenzierte Matschkacke ist. So. Musste mal gesagt werden.
Die neue Donald Fagen – Sunken Condos gibt dem Steely Dan Fan das, was er – in gewohnt superber Qualität – gewohnt ist.
Freude der heftigen Frickelfraktion mögen sowohl an John McLaughlin – Now Here This als auch an HBC (Scott Henderson, Jeff Berlin, Dennis Chambers) Gefallen finden. Ich habe beide CDs noch nicht komplett gehört.
My Sleeping Karma – Soma darf ich nicht vergessen. Das ist derart hypnotische Musik. Da passieren zwar irgenwie keine Gitarrensoli, aber die Gesamtstimmung dieser Musik ist gewaltig. Einfach mal reinhören.
Nächsten Monat mehr von meinem Plattenteller, ähm …CD-Schacht.
Tante Edith: eine CD hab ich doch glatt vergessen, die ich sehr schön finde:
Big Big Train – English Electric Part One. Musik und Gesang erinnern natürlich sofort an die Genesis der 70ger. Aber das ist ja auch nicht schlimm. Die Musik ist melodiös und sehr aufwändig arrangiert. Neben den fünf Bandmitgliedern, die fast alle Multiinstrumentalisten sind, wirken zahlreiche Gastmusiker mit, so dass auch Streicher, Flöten u.ä. zum Einsatz kommen. Und das Mellotron darf auch nicht fehlen. Wer auf 70ger Prog steht, sollte da mal reinhören.