Königwerq – Königwerq (2005)
Jul 23rd, 2007 by muelrich
Oh je, schon wieder kein Prog …. noch nicht mal Jazz Rock. Was ist denn mit mir los? Jetzt bespreche ich hier ne ganz profane deutschsprachige Pop-CD. Hör ich auf einmal Silbermond oder Christina Stuermer? Ja, tu ich auch, aber Königwerq ist was ganz anderes.
Ich habe die Band beim ersten Bundesvision Song Contest gesehen und war sehr begeistert. Das deutsche Publikum allerdings weniger, landete deie Band doch auf einem der hinteren Plätze.
Aber was die Band um Frontfrau Dania König hier abliefert ist, ist mit den aktuell angesagten Deutsch-Pop Bands bzw. Sängerinnen nur bedingt vergleichbar, äh, eher gar nicht.
Der Titel von Songcontest fiel mir auf gleich auf wegen seines sehr funkigen grooves, den dazugehörigen Bläsersätzen und Keyboardssounds, die den 70gern entliehen sind.
Und so klasse und vielsaitig geht das ganze Album weiter. Obwohl auf der gesamten CD kein einziges Gitarrensolo zu hören ist, ist es dennoch eine Platte auch für Gitarristen. Mal ein rotziger Sound, mal was funkiges. Dann ertönen Nylon-String oder 12Saitige. Ebenso die vielfältigen Keyboardsounds, vom Piano über Streicher, 70gerSynths und Vibraphon. Sehr abwechslungsreich und vor allem mit supertollem Sound produziert. Hier wurden bestimmt alle Kanäle des Mischpultes benutzt (was allerdings als LOB gemeint ist, alles klar?)
Das ganze wird gehalten und unterstützt von einer extrem tighten Rhythmusgruppe, die obwohl alle Stücke der Stilrichtung Pop verhaftet sind, immer wieder mit richtig geilen Breaks und Fills glänzt.
Und über allem eine wundervolle Stimme der Sängerin, die zudem in fantatsichen Chorarrangements und klasse Phrasierungen agiert.
Kurzum: bei dieser CD vergeht kaum ein Moment ohne neue Wendung, ohne ein geschickt integriertes Einsprengsel, ohne einen weiteren Mosaikstein der müllerschen Verzückung.
Diese CD ist ein Paradebeispiel für traumhaft geniales Arrangement.
Das ist weit entfernt von der heutzutage ach so weitverbreiteten Eindimensionalität üblicher Gitarrenschrammel-Pop-Kultur.
Diese CD ist jedesmal wieder ein einziger Quell der Freude.
Nur weiter so, möchte man da sagen, aber die Band hat inzwischen keyboarder, bassist und drummer ausgetauscht und die bisher gehörten Schnipsel der zweiten CD lasen befürchten, dass dieses einzigartig geniale Konzept verlassen wurde und sich der neue Sound der Band an der charttechnisch besser platzierten Konkurrenz orientiert. Wäre schade, wenn Einzigartigkeit für Beliebigkeit eingetauscht würde.
Für den Erstling gibt es jedenfalls volle Punktzahl. Einfach nur geil geil geil…….(gleich nochmal hören……zum 200sten Mal sicherlich)