Die Top15 CDs des Jahres 2016, Plätze 5 – 1
Jan. 13th, 2017 by muelrich
Platz 5:
Native Construct – Quiet World
Dieses Album habe ich schon seit Dezember 2015. Irgendwie ist mir das “damals” total durchgerutscht. (wie bestimmt auch einiges, was dieses jahr so rausgekommen ist ….. das haue ich Euch dann 2017 um die Ohren … muhaha). Jedenfalls habe ich das jetzt im Herbst erst “wieder”entdeckt und bin begeistert. Ok, das ist schon frickeln, bis der Arzt kommt. Aber was die Jungs (und ja, Männer sind das irgendwie noch nicht höhö) da rausgehauen haben, ist beachtlich. Insbesondere, da es ja vermutlich so gewesen ist, dass auf der CD keys, Streicher UND drums (*shocked*) programmiert wurden !
ProgMetal, symphonische Thetralik, Jazzeinsprengsel …. manchmal erinnert es (wegen der “Zirkus”-Thetralik) an A.C.T.
Und wer detailliertere Beschreibungen lesen mag, den verweise ich hier mal auf die diversen Kritiken in den babyblauen-seiten.de
Platz 4:
Needlepoint – Aimless Mary
Heute steht dann mal ganz unter dem Motto “and now for something completely different”
Ich mag seit den Anfängen den Cantebury Sound. Ob Egg, Hatfield & the North oder viele weitere, vor allem aber Caravan. Insbesondere “In the Land of Grey and Pink” gehört für mich zu meinen TOP10 Alben aller Zeiten. Diese Musik mit ihren wunderschönen Melodien (ich sage nur: Richard Sinclair !), geschmeidigen Grooves und fantastischen Orgelsoli ….. das kann ich immer wieder mit höchstem Genuss hören.
Und jetzt höre ich diese inzwischen dritte CD von Needlepoint (die beiden vorigen haben übringens mit diesem Sound hier nur sehr sehr wenig zu tun) und alle Ingredienzien des für mich “klassischen” Canterbury Sounds sind vorhanden: der Gesang erinnert sehr an R. Sinclair, auch Orgelsoli sind da …. vom allerersten Hördurchgang an war diese CD auf meiner Top-Liste !
Das folgende Musikbeispiel ist leider in der Tube das einzig auffindbare. Es ist nicht das beste Stück der Platte. Aber der geneigte Leser wird sicherlich woanders Hörproben finden.
Platz 3:
Abigail’s Ghost – Black Plastic Sun
Nun sind wir auf dem Treppchen angekommen und dazu gibt es wieder eine Anekdote: ich höre ja sehr viel Musik im Auto. mp3 auf USB-Stick. Habe mehrere davon, die ich immer wieder mal neu bespiele. Und wenn ich jetzt einen Stick in den slot stecke, dann fängt der an, das Lied zu spielen, welches intern auf Verzeichnis 1, Track 1 liegt. Erst wenn das Autoradio den Stick komplett gelesen hat, kann ich mir was anderes auswählen. Und dieser Track 1 war auf einem der Sticks Thereafter von Abigail’s Ghost. Und damit ist dieses Lied garantiert das, welches ich in diesem Jahr am allermeisten gehört habe. Aber wäre nicht die ganze Platte von gleicher Qualität, hätte ich häufiger weggeswitcht. Hab ich aber nicht, weil hier “melodieseliger” Art-Rock geboten wird. Es ist eher ruhig (trotz diverser Bratgitarren) und geschmeidig. Und wunderschön.
Ich zitiere mal aus den babyblauen-Seiten:
“Alles in allem wendet sich diese CD an Progliebhaber mit starkem Hang zu Melodie. Diese können auch bedenkenlos zugreifen, alle anderen seien gewarnt. AG spielen sehr dezent und sind mir einen Tick zu ruhig.”
Stimmt, bis auf das “zu ruhig”. Wer Anathemas Weather Sytsnes mag oder die CDs von Fjieri, der liegt hier auch richtig.
Den Erstling dieser Band fand ich 2007 auch schon klasse. Nr. 2 ist an mir vorbeigegangen. Diese CD hier mag ich einfach immer wieder total gerne hören.
Thereafter ist in der Tube nicht freigegeben, hier erklingt dieser beschwingte 3/4-Takter so ab 1.25 min.
Platz 2:
Ashby – Fragmental
Diese CD habe ich auch schon seit Ende 2015 (Ich verspreche aber, Platz 1 ist aus 2016). Hat mich sofort begeistert. Prog Matel aus deutschen Landen mit einer Sängerin, die mal nicht elfengleich singt, sondern Soul in der Stimme hat. Eigenständig.
Klasse Songs, klasse Arrangements, klasse gespielt.
Mehr brauche ich da gar nicht zu schreiben.
Jetzt aber: DIE CD des Jahres 2016:
[0:00] Eine Geräuschkulisse. Klingt wie rückwärts abgespielt
[0:28] Das Introriff wird vorgestellt
[0:40] Eine Slidegitarre spielt eine pre-verse hookline
[1:03] Verse 1, Gesang mit Effekt drauf, der Vers wird mit dem Introriff gespielt
[1:08] geiler Drumfill
[1:26] der Prechorus, das ganze “öffnet” sich
[1.38] Chorus. Mehrstimmiger Gesang erzeugt “Weite”. Diese Melodie ist ein Ohrwurm. Man ist das geil.
[2:01] die pre-verse slidegitarre ist wieder da
[2.13} Vers 2, gleiche Harmonien, aber nicht das abgehackte Riff aus Verse 1, sondern straighterer Beat, Gesang ohne Effekte
[2:35] Pre-Chorus
[2:47] Chorus 2 (Müllerchen hat wieder dieses breite Grinsen im Gesicht)
[3:10] die Bridge, sehr beatleseque (haben auch Tears for Fears schon so ähnlich geklaut)
[3.46] Chorus 3, diesmal dynamisch runter, ohne Rhythmusgruppe. Wow, was für ein Arrangement
[4:10] die Gitarrenfigur,welche schon vorher paarmal auftauchte, trennt die Chrusse
[4:12] und noch mal Chorus, wir wollen doch das breite Grinsen nicht verlieren
[4:42] erstes kleine Keyboardsolo, bisserl Gesang, noch und dann:
[4:58] der Schlussgroove beginnt, zunächst noch weitgehend ohne Solopassagen
[5:21] Gitarrensolo, der Mann kann was
[5:41] ja, frickeln auch …
[5:45] Keyboard und Gitarre unisono, rhythmisch und melodisch vertrackt, geilomat
[6:10] 2. Gitarrensolo, rockigerer Sound
[6:31] der Keyboared übernimmt. Frickelt genauso geil (außerdem liebe ich minimoog-sounds)
[7:06] wieder unisono, das erinnert an Humble Stance von Saga
[7:24] mit der gleichen Geräuschkulisse wie am Anfang endet die Nummer
Jaja, das ist kein lupenreiner Prog, das ist angeproggter AOR. Dann ist das halt so und ich liebe halt angeproggten Prog.
Hört Euch mal in der Tube I will survive von Seventh Key an. Das ist die gleiche Richtung und das war 2013 bei mir ganz weit oben !
Außerdem habe ich beim Analysieren von “Forest Fire” festgestellt, dass diese Art des Arrangierens (Intro, preverse-hook, verse, chorus, bridge, Solo usw) die Blaupasue für viele Stücke meiner CD gewesen ist. *grins*
Daher absolut unangefochten mein Jahressieger !
(und ich höre gerade nochmal den Track von Seventh Key. Das ist auch diese Blaupause. Mann, ist diese Nummer immer noch geil. Auch der Refrain, wo “die Sonne aufgeht”. Ich bin absolut melodieselig ……. und riesengroßer Fan von Toto !)
Tataaaaa:
Southern Empire – Southern Empire