Die Top15 CDs des Jahres 2016, Plätze 10 – 6
Jan. 11th, 2017 by muelrich
Platz 10:
Travis Larson Band – Shift happens Live
Ich weiß gar nicht mehr, wo der Tipp herkam (war es dieses Forum?). Ich weiß auch gar, wo ich gelesen habe, dass sich diese Musik irgendwo zwischen Jeff Beck, Rush und Steve Morse verortet …
Jedenfalls als Gitarrist mit Affinität zu Prog und JazzRock höre ich natürlich auch die Flitzefinger. Instrumentaler Gitarrenrock mit Einflüssen aus Jazz und Funk. Da ist ist (inzwischen auch nicht mehr soooo oft) mein Ding. Ob Satriani, Vai, Petrucci (ich meine hier sein wirklich tolles SoloAlbum), Eric Johnso oder Andy Timmons, alles gute Jungs. Und dann höre ich zum ersten Mal Travis Larson, der aber schon länger unterwegs ist und diverse CDs raus hat. Tja, und dieses LiveWerk hats zur Heyvy Rotation gebracht. Die Band (vor allem die Bassistin ist klasse) groovt wie Sau, es ist abwechslungsreich. Der Frickelfaktor ist vorhanden,ohne im Vordergruns zu stehen. Daher imho berechtigt in den TOP 10:
Platz 9:
Dean Watson – Fantasizer!
Diesmal bin ich sicher, dass der Tipp aus der FB-Gruppe “progrock-dt” stammt. Weiß aber leider nicht mehr, von wem. DANKE!
Wir bleiben – wie gestern – im Bereich der Instrumentalmusik. Das hier ist imho eher proggiger JazzRock. Beim hören denke ich immer mal wieder an Derek Sherinian (Inertia ist für mich seine beste CD). Manchmal denke ich aufgrund des Bombastes auch an ELP.
Soweit ich die recht spärlichen Infos im Netz gefunden habe, ist Dean Watson Multiinstrumentalist, spielt also zumindest die keyboards und Gitarren selber. Alle Achtung, weil beides auf extrem hohem technischen und musikalischen Niveau.
OK, der Frickelfaktor ist hier schon ziemlich hoch. Alzu schräges wird aber nicht geboten. Das hat der geneigte Leser ja bestimmt schon mitbekommen, dass ich melodie- und harmoniesüchtig bin (wenn es nicht gerade um MAGMA geht, aber auch das ist wieder eine andere Geschichte).
Und ja, dieses Werk ist von 2014. Aber ich habe es dieses Jahr erst entdeckt, also … wtf lol
Mr. Dean Watson: Thank you for the great music !
Platz 8:
Ed Bernard – Polydactyl
So langsam geht es auf die TOP-Alben der Top15 zu. Und da sind wir auch schon wieder im Progbereich. Wenngleich Ed Bernard hier stilistisch sehr viel breiter aufgestellt ist als bei seiner Stammband Druckfarben. Bis auf Drums und sehr spärliche Gastbeiträge spielt es alles selber ein und das sehr abwechslungsreich. Denkt man beim ersten Track noch an ein JazzRock-Frickel Gewitter, kommen in Track 2 sogleich Gesang und Sinn für Melodie hinzu, um dann in eine folkige Weise überzuleiten, die mit Schmiss zelebriert wird, um dann die Nummer doch noch in proggige Gefilde zu leiten. Und so abwechslungsreich geht es die dreiviertel Stunde dann auch weiter. Große hooks oder Wiedererkennungsmomente suche ich hier zwar auch vergeblich, aber insgesamt ist das ein Album, was mich übers Jahr immer wieder begleitet und erfreut hat.
Platz 7:
Tigran Hamasyan – Mockroot
Jaja, ich weiß … die ist auch schon von 2015. Ich brauch halt manchmal was länger *lol*
Jazz war dieses Jahr bei mir sehr sparsam auf dem Plattenteller. Die Homegrounded von Joe Krieg fand ich klasse. Auch, dass Steps Ahead mit Steppin’ out nach vielen Jahren mal wieder was rausgebracht haben, fand ich klasse. Übrigens beides CDs mit personeller Erweiterung in Form von Bläsergruppen. Steh ich ja immer wieder drauf. (ich schweife schon wieder ab).
Tigran Hamsyan hätte ich schon früher auf dem Zettel haben können. Wenn man nämlich mal die CD-booklets liest (was mir zunehmend schwerer fällt bei jetzt schon 2,0 auf der Lesehilfe) … dann hätte ich gewusst, dass der auch schon bei dem von mir sehr geschätzten Dhafer Youssef dabei war.
Verwurzelt in armenischer Musiktradition und gleichzeitig sehr moderner Klavierjazz. Diese CD entfaltet ihre Wirkung am bestens, wenn man sie als ganzes hört. Hier somit nur ein Appetithappen:
Platz 6:
Kristoffer Gildenlöw – The Rain
Jetzt wird es ernst mit den vorderen Plätzen. Und diese CD hier ist mit Sicherheit diejenige, die die schönste Musik enthält. Und sie wäre bei meiner Freundin auch mdst. zwei Plätze weiter vorne gelandet.
Kristoffer Gildenlöw legt hier ein Konzeptalbum vor mit der Thematik Demenz. Der Protagonist verliert sich mehr und mehr. Und das ist genail musikalisch umgesetzt. Das ist eigentlich weder Progressive noch Rock, eher kammermusikalisches Songwriting. Zumeist wird der Gesang von Klavier, dezentem Bass und Drums sowie oft von einer Geige begleitet. 16 Tracks auf 55 Minuten. Das sind minimalistische Miniaturen. Wunderschön. Getragen. Traurig.
Kleine Melodien, die sich verfestigen und Songs, welche Pat 1 und Part 2 haben, wiederkehren.
Ich möchte gerne meinen Lieblingssong aus diesem Album hier verlinken, dazu muss aber die Sperre überwunden werden:
Ansonsten gibt es Songs aus diesem Album auch ohne Sperre in der Tube ….